Etwas über uns Post an Freunde im Februar 08.html

02.02.2008

Hallo liebe Freunde,

ich sende diesen Brief aus Thailand an verschiedene Leute in Deutschland. Er wird so einmal im Monat von mir verfasst. Möchte jemanden diesen Brief nicht bekommen, so eine kurze mail an mich, ich nehme dann seine mail Anschrift aus meinen Verteiler. Möchte jemanden meinen Brief bekommen, der noch nicht im Verteiler ist, dann eben auch eine kurze Info an mich. Das hatte ich bei meinem ersten Brief vergessen zu erklären. Zurzeit wird an meiner Homepage gearbeitet. Mein Administrator sitzt in Deutschland und ist sehr fleißig, hat aber auch alle Hände voll zu tun. Aber wir kommen gut voran.

So, jetzt bin ich über einen Monat hier in Thailand und die Zeit des Einlebens ist vorüber. Der Familienalltag hat auch hier Einzug gehalten. So ist es, wie überall auf der Welt, gibt es mal Zoff in der Familie. Aber es hält sich alles in Grenzen. Es ist wichtig, so sind es die Thais gewohnt, eine kurze knappe Ansage. Die Leute hier leben in einer strengen Hierarchie, schon von klein auf wird es ihnen beigebracht. Das mag für uns Europäer streng aussehen, hilft uns aber in vielen Lebenslagen weiter, weil es eben dann Verbindlichkeiten gibt. Viele Dinge laufen hier anders. Ich habe auch nichts anderes erwartet, aber die tägliche Praxis ist immer wieder überraschend. Das macht das Leben hier so spannend, aber auch sehr schön.

Wir waren jetzt auch 5 Tage auf der Insel Koh Samui und haben dort Urlaub gemacht. Vor einem Jahr begann ja dort unsere Liebe und so wollten wir zurück an unserem gemeinsamen Ursprung. Die Insel ist sehr schön als Urlaubsziel, aber dort endgültig leben, nein. Es sind dort zu viele Farangs und vieles ist dort europäisiert. Übrigens heißt Farang übersetzt, Westler. So werden alle nicht Asiaten genannt. Ich halte diese Bezeichnung für gut und nicht abwertend. Wichtig ist, in welcher Tonart sie das Wort aussprechen. Aber dazu einiges später mehr. Ich habe mich in den kleinen Ort hier in Zentralthailand gut eingelebt. Für mich ist die Natur hier wunderschön und jeden Tag gibt es neues zu entdecken. Ich unternehme ab und zu Wanderungen in die Nähere Umgebung, so etwa 3 Stunden. Treffe ich Einheimische bieten sie mir immer an mich mit dem Moped an mein Ziel zu bringen. Ich erkläre aber, ich möchte laufen und nicht fahren. Sie schütteln den Kopf und wir lächeln uns an. Heute kommt ein Älterer Herr mir mit dem Fahrrad entgegen. Er steigt ab und bietet mir es zur Weiterfahrt an. Ich frage ihn, wie kommt er weiter? Er antwortet, er ist hier zu Hause. Und schließlich kann ich ja morgen das Fahrrad vorbei bringen. Lächelnd habe ich sein Angebot abgelehnt. Ja, so ist Thailand.

Die Hochzeit muss warten, weil die deutsche Botschaft 6-8 Wochen benötigt, um die Unterlagen meiner Perle zu legalisieren. Das ist dann Anfang März. Anschließend stelle ich dann bei unserem Standesamt mein Ehefähigkeitszeugnis. Da die Ehe meiner Perle in Thailand geschieden wurde, benötigt es hier in Berlin die Zustimmung des Senats. Dafür wird auch eine Zeitspanne bis zu 4 Wochen veranschlagt. Zu Ostern komme ich ja zurück nach Deutschland, so werde ich das hier selbst in die Hand nehmen.

Viele Farangs berichten ja in den verschiedenen Foren, dass es in Thailand ausreicht mit 300 € monatlich den Lebensabend zu bestreiten. Das mag stimmen, aber sie verschweigen, dass sie eben nicht mehr Geld zur Verfügung haben und damit auskommen müssen. Also mit 300 € monatlich kann man hier keine großen Sprünge machen. Der Thai hat eine einfache Erklärung: Wer viel hat gibt viel aus, wer wenig hat gibt wenig aus. Als Farang muss man sich dazwischen einpegeln. Aber die Lebenshaltungskosten sind schon extrem niedriger als zu Hause. Durch die jährlichen Anbaumöglichkeiten sind die Märkte immer mit heimischen Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch gut gefüllt und für uns sehr preiswert. Die Lieblings-Beschäftigung der Thais ist Essen und das in jeder Lage und Uhrzeit.

Soweit für heute, es gibt gleich etwas zu Essen, u.a. Som Tam, einen herrlichen Salat.

Viele liebe Grüsse aus Thailand von Volkmar